Journal of Ottoman Calligraphy

Lectures & Editorials on Calligraphy

Archive for October 2005

Demut des Untertans

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Die Armut, gemeint sei die Demut, des Untertan Allahs bewegt sich aufdem Pfade des rechten Weges, welche die Tugend impliziert, verschließtsich den weltlichen Gütern und Lüsten, die sich um den Armen,versammelt darliegen, wartend darauf, dass man sie doch aufhebe. Wiebehaftet sich die Materie durch ihre Schwere an den Himmel? Erst,jedoch durch Gnade Allahs erfasst, wird man der Welt sich wiederkehren,wobei eine Existenz des Dies- wie Jenseits für den tapferen Betrachtersich in Nichts aufgelöst ist. Seine Blicke mögen immerwährend demSchöpfer gewandt sein, dennoch erwischt uns die falsche Einsicht vonZeit zu Zeit, damit wir uns beugen mögen, um sich den weltlichenGütern und Lustspielen des Triebs zu widmen. Die prophetischeÜberlieferung gibt uns die Kunde von drei Dingen, Entitäten desDiesseits, zu denen wir uns hingezogen fühlen um zugleich die Zufluchtbeim Schöpfer anzuflehen, diese seien genannt als unserGegengeschlecht, die Weiblichkeit, ferner, die Duftnote in derSchöpfung, welche die Sinnhaftigkeit behaftet,und zu letzt das Gebetim Laufe des Tages, verteilt auf die Tagesabschnitte. Das Gebet imIslam ist die Verneigung vor dem Schöpfer selbst, der heimlichste Ortder Gottesnähe, so  wird überliefert, ist der Stirnfall des Beters.Dort an jenem verschloßenem Orte erschließt sich uns die Schau Allahsdurch sein Wesen in sein Wesen mit seiner Gnade herbeigeholt, wobei dergebührende Abstand durch die erforderliche Distanz vorgegeben ist.Wirsymbolisieren durch ein zweimaligen Stirnfall. Wie oft verwechselt derGläubige sich selbst mit dem Schöpfer, ohne die Kunde sich selbstbetrachtet zu haben. Der Fall ist umso tiefer und die verwirrteÜberzeugung kommt als eine Verdrehung der Liebeserfahrung herbei, wassich in der Blindheit des Herzens zu Tage kommt. Wenn alles sichauflöst, so glaubt man zu berichten, bleibt bis in die Ewigkeit derAnblick in dem Moment gefangen, was nebei bemerkt, nicht auf ein Schauin das Wesenzug Allahs gerichtet ist. Es ist das seelische Stadium,makam, wovor die Weisen sich fürchten. Der Stillstand ist gefürchtetseit der Vertreibung des Statthalter des Bösen, worin sich seineIgnoranz zeigt. Nicht die Verleumdung hat ihn aus dem Reiche Allahsverwiesen, wie bekannt, sondern seine Auflehnung als ein Akt seinerVerblendung durch sich selbst, es erreichte nicht die Erkenntniserlangt zu haben, er könne Allah bekunden, während er Allah erkundethabe. Der Vorsatz mag hier zu dem bekannten Fall geführt haben,welchen die Weisen uns warnend erklären. Jede alltägliche Handlungmöge, so wird und gelehrt, beginnen mit dem sinngemäßen Satz: Ichsuche Zuflucht bei Allah vor demjenigen Teufel, welcher vertriebenward, erschaffen aus dem Elemente Feuer als ein Teilelement der Welt.    

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October 30, 2005 at 4:19 pm

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Vom Nachtigall

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In der Sehnsucht nach göttlicher Liebe verbirgt sich die Gefahr des Erblindet-Seins hiernach ist der Ausruf von Hallaj nur verständlich: Ich bin Wahrheit, nicht aber die Kunde: Ich bin die Wahrheit. Das erstere impliziert die Partikularität des Einzelnen in der Schöpfung, während das Letztere auf den Schöpfer unmittelbar hinweist. Gesegnet sei Allah, welcher uns erschuf, um erkannt zu werden ohne sich sich zum Erkennen frei zu geben. Was zerbricht hier, wenn nicht der Beschauer selbst. Gesegnet sei Allah ferner für die Güter, welche er erschuf um erneut sich die Anerkennung zusprechen zu lassen, je nach Schöpfungsinn und -moment des Geschöpfes. Der Nachtigall wird Allah, wie erhaben er sei, ähnlich preisen, wie der schwarze Rabe. Jeder in der Sprache und Takt wie es ihn zugesprochen ward. Gewiss selten sind die, welche die Wahrheit nicht durch das Wissen erlangt haben, zu finden. Ertränkt die Liebe zu Allah nicht uns, und verblinden wir nicht und kehren von der Reise zurück, so erwartet uns der Thron auf Erden und Himmeln, sprich dem Paradiese Allahs, wo der Wächter und Hüter Ridvan, ewiger Friede sein über ihn, uns erwartet.    

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October 30, 2005 at 4:16 pm

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Träger des Wissens

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Genommen ist der Menschheit der Sinn der Wahrheit nimmer, genommen wirdsein die Gelehrsamkeit, welche zu erkennen vermag. Überliefert durchden Gesandten Allahs, heisst es im wörtlichem Sinne, nicht das Wissenwird euch Allah wegnehmen, die Träger des Wissens werden euchweggenommen werden. Wer die Erben des göttlichen Wissens einkerkert,wird nimmer mehr froh werden. Die Entfesselung des Wissen kann nur zumAbsturz führen, wenn sie sich entfernt von der prophetischen Tradition.    

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October 30, 2005 at 4:14 pm

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Klarheit des Geistes

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Die herbeigeführte Müdigkeit des Körpers verschafft dem Geist die erforderliche Klarheit, indem es die körperlichen Säfte, welche das dämonische Ego ernähren aus dem Körper herausspült. Der Körper ist leer,  zugleich der Geist von Alltäglichem gereinigt und bereit zu empfangen. Hierin liegt die Gnade, welche viele Schüler nicht verstehen können, da die Torture nicht leicht daherkommt.          

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October 30, 2005 at 4:13 pm

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Nachgefasst

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Die Blicke richten sich auf uns, wenn wir jedesmal das Wort erheben um den Dingen um uns eine Richtung zu weisen mit einem Hochmut, das uns nicht zu steht, wenn in ruhiger Lage all das betrachtet daherkommt. Kommt sie nun daher ohne die Ausblicke zu trüben, welcher Ausblick sei dann hierdurch gedacht? Erkenntnisse anzustreben erlaubt sich der Geist gern als ein Spielchen mit sich selbst, ja als ein Zeitvertreibt. Gedachtes, anschließend Verfasstes ergibt sich als Erguss der Unfassbarkeit des göttlichen Wesens. Gott manifestiert sich nicht in den Geistern, sondern unverkennbar in den Herzen der Schöpfung, aber unser Ignorantentum, als Ausgeburt unserer Triebhaftigkeit, lässt sich in der Verhüllung nieder, die wir uns selbst aufgelegt haben. Die bekanntlichen Sinne der Erfahrung sind verstorben durch die Taten derer die sich selbst aufgegeben haben wollen. Taub und blind sind sie, die Herzen verhüllt, so wie es in der Offenbarung steht.    

Written by calligrapher

October 30, 2005 at 4:13 pm

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